Elefantentreffen 2015

7 neue Regeln für das Elefantentreffen 2015: Back 4 Future.Weniger Krawallbrüder und mehr Motorradfahrer - der Plan ging auf! Abfahrt mit Schnee - so soll es zu einem Wintertreffen starten. Zwischendurch ein Test des Grips der Kenda Sommerreifen. Ganz enge Rechtskurven möglich. Kurzer Zwischenstopp am Rastplatz Bayerischer Wald.
Hier hatte jemand feuchte Füße bekommen. Wir verraten nicht wer. Lagerplatz gefunden, im Stammareal "rechts-rechts oben". Diesmal reicht uns ein Zelt. Wir wurden mit Sonnenschein begrüßt - ein Traum! Als erstes wurde die Bar eröffnet. Die wichtigen Dinge immer zuerst!
Wenn man zusammenrechnet, dann hatten wir mehr alkoholfreie Getränke dabei als solche mit "Spirit". Weil wir so brav und unschuldig sind. Na gut, das Bier zählen wir mal nicht dazu. Bier ist ja quasi kein Alkohol. Alles was man braucht - Russisches Gerät, Nationale Beflaggung und Heimisches Bier. Wir haben auch den Dirk wieder getroffen. Dirk hat uns 2013 noch ein Stück der Geburtstagstorte zum 25. Treffen im Bayerischen Wald organisiert. Er kommt extra aus Nordhessen um ehrenamtlich mitzuhelfen. Danke, Dirk!
Und los ging es auf die Tour - in den Hexenkessel, Leute, Gespanne und Umbauten bewundern. Hier diverse Gewinner - Älteste Teilnehmerin neben jüngster Teilnehmerin neben ältestem Teilnehmer. Zumindest von denen, die sich haben nominieren lassen. Schönster Umbau - ein schwarzes polnisches Geschoss. Nicht gerade das Gespann, mit dem ich zu einem Wintertreffen fahren würde. Aber es gab einen Pokal. Und gut schaut's tatsächlich aus. Dringend benötigte Grundlage. Das Elefantengyros ging reihum, nicht jeder bekam gleich viel ab....
Wir wissen nicht aus welchem Reservat diese Spezies stammt. Leise haben wir uns angeschlichen, um Sie nicht zu verscheuchen. Doch Vorsicht! Das eine Männchen hat Blickkontakt aufgenommen! Schnell haben wir zu Boden geschaut und vorsichtig den Rückzug angetreten. Eine besonders aparte Farbgebung - unsere niederländischen Nachbarn sind einfach stilsicher in Punkto Farbauswahl. Mit Tulpen in den Klompen. Ich wette, im Topcase ist noch eine Windmühle versteckt.
Wer es nicht auf den ersten Blick erkennt: Hier sehen wir den Sanitärbereich für die Herren. Es wird vor dem gelben Schnee gewarnt. Mit diesem freundlichen Herren hatten wir eine tiefgreifende Diskussion über das Für und Wider der nikotinhaltigen Stressbewältigung versus likörartiger Getränke. Das Fachgespräch wurde aber zunächst ergebnislos vertagt. Ein echter Käptn hat auch seinen Rum immer griffbereit dabei. Neben dem Unterlegkeil angebracht sind alle wichtigen Dinge an einem Ort. Auf der anderen Seite gibt es den guten polnischen Sprit. Wir vermuten in der Flasche war außerdem auch noch Alkohol.
An diesem Gespann war sowieso alles Essentielle dabei - auch die Motorsäge, allerdings nur mit dem kleinen 40er Blatt. Wenn man den Ölkühler abdeckt dann wenigstens stilvoll: "Biker Warmup". Schönes Detail: Durch das Gummiband kommt es im Sommer automatisch zur Schmelze der Befestigung. Eine Überhitzung des Motors ist somit technisch ausgeschlossen. Und wenn der Seitenständer mal zu kurz ist oder einsinkt - na dann nimmt man eben ein passendes Holzscheit. Das ist dann "gescheit". Wer schweißen kann ist klar im Vorteil - Gepäckmöglichkeiten rundherum. Egal ob die ungefederten oder gelenkten Massen verdoppelt werden. Hauptsache Platz.
Fränky und die Pongauer Dreiradfahrer waren heuer das erste Mal dabei. Ausgerüstet allerdings wie ganz alte Hasen. Allein drei Anhänger hatten sie im Schlepptau - "für das Nötigste". Sie bekamen Besuch von einer MZ. Nachdem die Maschine den Fahrer bereits abgeworfen hatte versuchte sie mit dem Zelt der Pongauer zu kuscheln. Man nahm es gelassen - eine MZ ist auch nur ein Mensch. CX 500 mit kreativem Beiwagen. Stauraum! Staurauuuuum! Original BMW Handschützer Modell "Antifrost". Typisch BMW - immer das feinste Zubehör. War bestimmt irre teuer.
Und wem das Schutzblech mal stiften geht, der nehme einfach den nächst größeren Reifen her. Gut, dass hier noch genügend Profil vorhanden ist, sonst würde der Schnee ja gar nicht halten. Die Farbe suggeriert ein holländisches Gebräu, tatsächlich stammt das Juplier Bier aber aus Belgien. Ändert aber am Geschmack wahrscheinlich auch nichts. Gemeinsames Lagerfeuer mit unseren französischen Nachbarn. Anfangs waren wir etwas gehemmt, zwei der vier Franzosen sind Polizisten. Aber nach einem freundlichen "non, nous somme entre nous" wurde es gelassener. (Nein, die waren richtig nett). Wichtige Dinge des Lebens wurden besprochen: Warum fahren die Deutschen so große Autos? Ist ein Likör eher etwas "pour Mademoiselle"?
Wir wurden zu einer französischen Spezialität eingeladen: La Daube de Boef. Ein spezielles Ragout aus der Provence (Daube provençale), welches 8-10 Stunden schmort und immer wieder mit dem regionalen Rotwein abgeschlöscht wird. Merci messieurs! Es war köstlich. So sieht es aus, das Daube provençale. Sollte beim nächsten Frankreichurlaub unbedingt probiert werden. Lecker. Da kann man nur strahlen, bei solch einer Verköstigung. Wir haben - streng Abstinent - wertvolle Vitaminsäfte erhitzt. (Der Alkohl kam erst später dazu, soll ja nichts verkochen.)
Und der traditionelle Leberkäs' im Schinkenwickel durfte natürlich auch nicht fehlen. Es wurden auch ein paar Nürnberger Bratwürstchen gereicht. Die Franzosen haben sofort verstanden: Kleine Würstchen = großes Auto. Schön wenn die deutsche Kultur so gut begriffen wird. Schon auf der Anreise kennengelernt: Steffi und Tilo die auf einer recht gut bepackten Enduro aus Franken kamen. Sehr sympathische Lagerfeuergäste! Auch mit ganz exotischen Menschen haben wir das Bier am Lagerfeuer geteilt - hier sogar mit einem überzeugtem langjährigen Jawa-Fahrer. Leute gibt's.... Und weil wir das Feeling der letzten zwei Jahre vermisst haben, wurde extra viel eingeschürt damit wir wenigstens ein bisschen Matsch bekommen haben. (Naja, eigentlich hat keiner dem Matsch nachgetrauert.)
Nach Mitternacht ging es dann in die Heia - eine unüblich ruhige Nacht, der 7-Punkte Plan hat durchaus funktioniert. Martin freut sich auf's Bettchen. Markus ist ihm schon voraus und setzt zu einem letzten herzhaften Gähner an. Na dann gute Nacht. Am Morgen hat es leicht geschneit und das ganze Treffen mit einem weißen Mantel überzogen. Diese Morgenstimmung, wenn man aus dem Zelt kriecht und miterlebt wie das Lager langsam aufwacht, hat etwas Einzigartiges. Sogar die Sonne kam zwischendurch mal durch, und hat uns streckenweise auf der Heimfahrt begleitet. Ein paar Minuten Sonnenschein heben die Stimmung ungemein. Das gilt sogar früh am Morgen.
So naturverbunden ist Gespannfahren im Winter: Es haben sich sogar schon Bier-Stalagtiten gebildet. Noch ein paar Tage, und wir hätten die Bierzapfen als Lutscher verwenden können. Nach der ausführlichen Morgentoilette (....haha...) starten wir zum Frühstücksbuffet. Tee und Kaffee in großen Gebinden mit lecker Marmeladenbrötchen. So schön kann Frühstücken sein! Steffi und Tilo haben wir auch wieder getroffen - wie auch später in der Autobahnraststätte. Große Geister nehmen einfach die gleichen Routen.
"Und schau, dort steht unser Zelt". Martin hingegen scheint mehr Interesse an seinem Kaffee zu haben. Verständlich. Abfahrt - jeder packt, verstaut und rödelt auf. Diesem Herren hier waren die 50 cm³ an seinem Roller wohl zu viel Leistung. Wie gut dass er einen Hänger dabei hat. Da kürzt doch jemand ab und bringt sein Gepäck quer durch die weiße Tundra zum Mopped? Klarer Fall von "Draußenparker". Abfahrt - die Teilnehmer strömen in Richtung Solla. Verdächtig wer hier mit seinem Kram zu Fuß läuft - sollte er womöglich oben sein Auto geparkt haben...?
Zwischenstopp Bayerischer Wald Nord. Die Tankrastanlage fest in der Hand der Motorradfahrer. Daran könnte ich mich gewöhnen. Erfolgreich wieder zu Hause angekommen. Die Ural hat so gut durchgehalten wie nie zuvor. Sollte Sie ein zuverlässiges Motorrad werden? Wir werden sehen...